Am 1. August 1922 wurde der Grundstein der nun mittlerweile über 90-jährigen Geschichte durch den Urgrossvater des heutigen Firmeninhabers gelegt. Aus Wilen bei Wil kommend übernahm Johann Konrad Ebinger (1. Mai 1872 bis 12. Februar 1929) die bestehende Zimmerei von Herrmann Helbling an der Säntisstrasse in Jona. Um die grossen Auftragsschwankungen und der Wirtschaftskrise trotzen zu können, wurde bald eine Sägerei zur Versorgung des Betriebes mit Bauholz und Brettern angegliedert. | |
Durch den frühen Tod ihres Vaters, mussten am 4. November 1929 die Brüder Johann (14. Juni 1901 bis 6. Juli 1984) und Emil Ebinger den Betrieb aus der Erbschaftsgant übernehmen. Trotz wirtschaftlich flauen Zeiten – Jona war damals nach wie vor ein Bauerndorf am Stadtrand von Rapperswil – verstanden es die damaligen Firmenbesitzer den Betrieb mit ca. 12 Mitarbeitern über die Runden zu bringen. Dank einer grossen Arbeitspalette: Zimmerei, Bauschreinerei, Sägerei und Glaserarbeiten konnten sie eine treue Stammkundschaft aufbauen. Bei fehlenden Aufträgen taten sie sich mit anderen Handwerkern zu Baukonsortien zusammen und bauten unter anderem die heute noch bestehenden Chaletbauten an der Hanfländerstrasse. Auch der «Bettzeitglockenturm» auf der Pfarrkirche Jona wurde von ihren Zimmerleuten erstellt. Die Kriegsjahre 1939–1945 verschonten auch diesen Betrieb nicht vor langen Absenzen der Unternehmer und Angestellten. Die Auftragslage war sehr kritisch und das Unternehmen konnte nur mit viel Mühe und Einfallsreichtum weiterbestehen. Als sportbegeisterter Bergsteiger und Skifahrer stellte Johann Ebinger während diesen Zeiten selber Skier her. Die Betriebseinrichtung, der Holzvorrat und vor allem die Kapazitäten waren ja zur Genüge vorhanden. Unter dem Namen «Ebinger-Sport Jona» wurden Eschenholzskier in allen Ausführungen produziert. |
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Die Interessen der Brüder Johann und Emil gingen vor allem während der Kriegsjahre immer weiter auseinander, so dass die Auflösung der Firma Gebr. Ebinger am 20. Januar 1942 vollzogen wurde. Emil Ebinger-Graf gründete eine eigene Firma an der Holzwiesstrase und Johann Ebinger-Bösch führte den Betrieb am alten Standort weiter.
Die Nachkriegsjahre brachten aber weiterhin keine «goldenen Zeiten» für die Unternehmer. Erst in den 50er-Jahren nahm die Wirtschaft endlich Fahrt auf und bescherte genügend Arbeitsvorrat. So wurden die Wohnüberbauungen an der Greithstrasse sowie die Reiheneinfamilienhäuser im Feldli und an der Rütiwiesstrasse gebaut. |
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Nach den Lehr- und Wanderjahren kehrte Hans Ebinger-Gutmann 1953 in den väterlichen Betrieb zurück. Die Auftragslage verbesserte sich zusehends, Jona wurde neu zu einem wichtigen Wachstumsgebiet. Vor allem Wohnbauten, aber auch Industriebauten wurden auf den damals noch genügend vorhandenen Bauzonen erstellt. Unter anderem wurden 1964 für die Firma Geberit an der Schachenstrasse Lagerhallen erstellt. Das eidgenössische Zeughaus Rapperswil mit seinen beinahe unzähligen Depots und Gebäuden im Umkreis von ca. 30 km sorgte stets für volle Auftragsbücher. Auch in den Boomzeiten wurden aber immer genügend Kapazitäten für Kleinaufträge, Kundenarbeiten und Reparaturen freigehalten. So konnte ein weiteres Arbeitsgebiet im Liegenschaftenunterhalt aufgebaut und gefestigt werden. Dies sollte sich in den späteren Rezessionsjahren als wertvoll erweisen. | |
Hans Ebinger-Gutmann (3. August 1928 – 14. Oktober 1998) führte den Betrieb ab dem 1. Oktober 1973 unter seinem Namen weiter. Während dieser Zeit wurden auch vermehrt Parkettarbeiten ausgeführt. In der Kirche Busskirch wurde 1975 mit viel Berufsstolz ein Massiv-Eichenparkett verlegt, der seit einer Auffrischung 2007 wieder im besten Zustand erscheint. Zur selben Zeit arbeiteten die Zimmerleute auch auf dem Dach der Kirche und ersetzten die Holzkonstruktion des Turmes vollständig. | |
Als 4. Generation nahm Hansjörg Ebinger nach der Lehrzeit in Bubikon im Jahr 1977 seine Arbeit auf. Zusammen mit 3 Angestellten wurde der Betrieb um- und ausgebaut. Im Jahre 1988 wurde der letzte Baumstamm im Dorf gesägt. Danach wurde der Vollgatter ausgebaut um mehr Platz für die Zimmerei zu schafften. Nach der Weiterbildung bis zur Meisterprüfung und einer Stelle in der «Fremde» kehrte Hansjörg Ebinger-Ryffel wieder in den Betrieb zurück um diesen am 1. Oktober 1992 zu übernehmen. Stetig wurde der Betrieb und der Maschinenpark modernsiert, und das Personal aufgestockt. | |
Jubiläum Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Firmenbetriebs wurde am 1. Januar 2013 gelegt. Nach 90 Jahren Geschäftstätigkeit zeichnete sich ab, dass aus der Familie Ebinger keine 5. Generation in die Fussstapfen der Vorfahren steigen sollte. Roger Morger, bald 27 Jahre im Betrieb, ist mit der erfolgreichen technischen und kaufmännischen Ausbildung ausgestattet. Er freut sich, zusammen mit unserem Personal, Sie wie bisher mit guter Handwerksarbeit zu bedienen! |